Mittwoch, April 24, 2024

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Tom Herold im Interview oder Inside Hardcore

Man erinnere sich einige Wochen zurück und zwar an unseren Jahresrückblick „Ich bin ein Deutscher, holt mich hier raus!“. Dabei sorgte weniger der Titel, als vielmehr der Inhalt für einige Furore in der deutschen Erotik-Branche, da sich einige Porno-Produzenten und -Vertriebsfirmen angesprochen und vor allem auf den Schlips getreten fühlten …

Das wollten wir natürlich nicht einfach auf sich ruhen lassen und sprachen daher ausführlich mit jemanden, der es auch wissen muss: In diesem Fall mit Erotikfilm-Regisseur Tom Herold, der uns bereits im Rahmen des besagten Editorials Rede und Antwort stand.
Und da sich seine klaren Aussagen samt einem kritischen Standpunkt, wie er ehrlicher nicht sein könnte, mit unseren deckten, nahmen wir dies als Anlass für ein ausführliches Interview. Insbesondere auch, um auf viele noch offene Fragen die Antworten zu erhalten und so trafen wir uns eines Abends in einem netten Cafe in Essen.

Tom HeroldWas verbindest Du mit der anspruchsvollen Aussage über Deine Arbeit: „Excellent erotic motion picture production – in a class of it’s own“?

Diese Beschreibung stammt nicht von mir selbst, sondern von einem Kollegen. Damit wollte er mir nahe legen, nicht mehr alles zu machen was nur irgendwie geht. In etwa eine Art Selbstbeschränkung und Festlegung auf das was ich wirklich kann. Und vor allem auch mit meinem Namen und meinen eigenen Qualitätsansprüchen an mich und meine Arbeit vertreten kann.
Ob die Aussage nun wirklich richtig gewählt wurde und zutrifft, wage ich mal zu bezweifeln, aber die Richtung stimmt. Außerdem entstammt er meiner inoffiziellen Homepage, die nur für Präsentationszwecke gedacht war auch nicht mehr ganz so aktuell ist.
Der Name Tom Herold steht aber sicherlich für High End – exzellente Qualität also.

Du hast gerade Deine Homepage angesprochen. Wird es denn demnächst eine offizielle Seite geben?

Ja, wenn ich mal Zeit dafür finde sicherlich. Wie gesagt, die jetzige diente halt mehr oder besser gesagt ausschließlich der Präsentation und Information für Presse und Produzenten. Es steckt auch kein großes Konzept dahinter, sondern sollte mehr ein bildhafter Lebenslauf sein und das Interesse an meiner Person und Arbeit decken. Mehr unter: www.tomherold.com
Aber vielleicht kommt die neue Seite schneller als man denkt. Mal sehen, auf jeden Fall soll es dann eine Art informativer „Personality“-Homepage werden. Damit verbunden dann auch eine Plattform über mein Team, unsere Arbeitsweise und alle Projekte.
In diesem Zusammenhang schwebt mir auch schon eine Art Traum-Projekt vor. Dafür bräuchte ich allerdings noch eine Handvoll Mädels, die meine Einstellung und Arbeitsweise teilen.

Tom Herold Bild 2Auf Deiner Website liest man auch was von einer „Brave Liberty Group“. Wer oder was verbirgt sich denn dahinter?

Huh, das ist eine gute Frage. Aber wer z.B. Tarantino-Filme kennt, kann es sich denken. Die „Brave Liberty Group“ ist als eine verschworene Gemeinschaft zu verstehen, die aus Personen besteht, denen ich zum einen viel zu verdanken habe, nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch aus Personen die eine gewisse Leidenschaft für meinen Stil teilen.
Die Namensgebung und Nennung ist daher als eine Art Dankeschön von meiner Seite aus die Personen zu verstehen. Viele von Ihnen können und wollen aus den verschiedensten Gründen auch nicht in der Öffentlichkeit stehen. Sie wissen aber, das und wann sie gemeint sind und es besteht auch eine inhaltlich übergreifende Namensdeutung. Aber führt jetzt hier etwas zu weit.
Jedenfalls sind wir uns in vielen Punkten einig. Zum Beispiel das unsere Gesellschaft keinesfalls aufgeklärt ist. Einen „Scheißdreck“ sind wir, wenn wir uns täglich in den Nachrichten Grausamkeiten fernab jeglicher Menschlichkeit `reinziehen, aber ein Aufschrei durch die Nation eilt, sobald Schamlippen gezeigt werden.
Und dann fangen heutzutage auch noch Politikerinnen an, sich über Seite 3 Girls aufzuregen. Ich glaube da haben wir wichtigere Probleme zu lösen, oder?

In unserem Jahresrückblick hast Du Dich auch kritisch zur Venus geäußert. Kannst Du noch mal etwas differenzierter Deine Kritik darlegen?

Ich habe nichts gegen die Messe an sich. Denn die VENUS ist für die Erotik-Branche wichtig, und die Messe braucht man wie in jeder andere Branche auch. Das ist alles keine Frage, und das sie seit sieben Jahren stattfindet ist auch eine beachtliche Leistung.
Allerdings halte ich nach wie vor den Standpunkt für fragwürdig, denn Berlin ist zwar Hauptstadt, aber liegt nicht gerade im Zentrum von Deutschland. Auch wird mit der Messe-Konzeption der Konsument, neben dem Standortfaktor, viel zu wenig berücksichtigt.
Besonders schade finde ich es aber, das es bei den Awards nicht wirklich was zu siegen gibt. Hier richt doch der Konsument den „Schmonz“ meilenweit gegen den Wind, wenn er sich mal die Gewinner in den letzten Jahren ansieht. Hier wäre vielleicht ein Internet-Voting an dem auch die Konsumenten teilnehmen könnten, welches zudem über ein gesamtes Jahr laufen würde, viel gerechter und ehrlicher.
Ich will auch nicht gerade von einer Lachveranstaltung reden, aber ich halte auch die Gala für unnötig, denn hier sonnen sich einmal im Jahr Personen im Rampenlicht, die man sonst in der Öffentlichkeit kaum wahrnimmt.
Aber ist auch egal, denn die Zeit für etliche dieser Leute und deren Arbeiten ist meiner Meinung nach vorbei. Nun ist es endlich die Zeit für Inhalte gekommen und viele Konsumenten und Leute lassen sich heutzutage und endlich nicht mehr mit dem äußeren Schein blenden.

Katja Kassin FotoBezüglich Deiner Kritik scheinst Du nicht allein gewesen zu sein, denn mit der Sexotica in Duisburg geht man zum Teil ja direkt auf die angesprochenen Punkte ein. Aber da wir von Personen sprechen, würde mich interessieren, was aus Deiner Zusammenarbeit mit Sasha Women geworden ist?

Da muss ich Dir leider sagen, dass sich die Zusammenarbeit zerschlagen hat. Gründe gibt es gleich mehrere. Neben einigen vertragsrechtlichen Hindernissen, hatte ich zum damaligen Zeitpunkt leider nicht die Mittel und Wege das geplante Konzept mit ihr als Moderatorin angemessen umzusetzen.
Das finde ich nach wie vor noch schade, denn Sasha ist eine absolut tolle und aufregende Frau, die über ein beachtliches Potenzial verfügt. Vielleicht kann man das irgendwann noch mal aufgreifen, denn die Idee hinter dem Projekt an sich war gut und mit ihr erst recht.

Derzeit scheinst Du dennoch gut ausgelastet zu sein, denn neben anderen Arbeiten erscheint jeden Monat eine Produktion von Dir bei TABU.

Ja, das ist eine sehr erfreuliche Tatsache. Allerdings muss ich dazu sagen, dass nicht jede Produktion auch von mir in der Rolle des Regisseurs inszeniert sein wird. Dennoch kann sich der Konsument darauf verlassen, dass Stil und Qualität stets auf gleichbeleibendem Niveau sein werden. Ich habe da mittlerweile ein gutes Team, welches mit mir zusammenarbeitet und es ähnelt vielleicht am ehesten den Produktionen und dem Arbeitsstil von NINN WORX. Da kann sich auch jeder sicher sein, was er zu sehen bekommt, auch wenn Michael Ninn nicht selber Regie führt.
Ich konzentriere mich derweil auch stark auf andere Projekte auf dem Gebiet des Fernsehens. Nebenbei startet auch demnächst noch ein neues Serienformat bei TABU. Mit „Inside Julie“ erscheint in diesen Tagen der erste Titel. Mit dabei ist Julie Silver, mit der ich auch noch an weiteren Produktionen arbeite. Konzept der Serie wird der fortlaufende Ausbau des Formats sein. Meine Zielsetzung ist es, die Stars so zeigen zu können, wie sie wirklich sind. Ihre persönliche und private Seite zu berücksichtigen. Das der Zuschauer einen wirklichen Eindruck gewinnen kann, wie die Person ist, wenn er sie denn mal persönlich kennen lernen würde. Ich habe kein Interesse mehr darin einen Star oder eine Person in eine vorgefertigtes Porno-Szenario zu pressen. Das ist für mich und für alle anderen auch mehr als langweilig.

Foto einer Sex-Szene von Tom HeroldNeben TABU bist Du in den letzten Jahren besonders durch Deine Arbeiten für PRIVATE bekannt geworden? Was kannst Du uns darüber erzählen?

Was soll man zu einer der größten Firmen sagen, was nicht schon gesagt wurde…
Im Lauf der Zeit habe ich mir einen festen Status als Auftragsregisseur für Serien wie „Private Reality“ erarbeitet und werde sozusagen nach Bedarf aktiviert. Denn Auswahl an Regisseuren haben PRIVATE nun mehr als genug. Letztens stand noch zur Diskussion, ob ich die Arbeit an einem größeren Fetish-Projekt mit einer Laufzeit von 3 Jahren übernehme, was dann aber aus produktionstechnischen Aspekten nicht klappte. Wer weiß, wofür es gut war… Denn letztendlich hätte ich kaum den Freiraum gehabt in dem speziellen Projekt meine Visionen umzusetzen. Es wäre lediglich um des Drehens willen gewesen und ich bin nun mal nicht mehr der naive, blauäugige „Filmemacher“, der eine Arbeit nach der anderen machen will. Es wäre auch sonst zum Nachteil für mich gewesen, da ich zeitlich vollkommen gebunden gewesen wäre. Da sage ich mir, lieber keinen als einen schlechten Film machen.
Worauf ich ziemlich stolz bin sind die „Island Fever“-Produktionen, die ich für PRIVATE gemacht habe, denn da ist schon viel von meinen eigenen Elementen drin. Auch die Fotoproduktionen, die ich gemacht habe, können sich sehen lassen, wie ich meine. Ich sehe die Zusammenarbeit inzwischen sehr locker. Allerdings bin ich der Firma PRIVATE auch für vieles sehr dankbar, da sie mir die Möglichkeiten gegeben haben unter wirklich professionellen Bedingungen und mit entsprechenden Budgets arbeiten zu können. Insbesondere auch was die Post-Production angeht. Und so schlecht können meine Arbeiten nicht gewesen sein, denn schließlich bin ich immer noch der einzige deutsche Regisseur der regelmäßig und überhaupt bei PRIVATE arbeitet.
Wie gesagt, alles in allem bin ich ihnen sehr dankbar und es war ein wichtiger Schritt für mich, denn hinsichtlich der Zusammenarbeit machen durfte. Daraus resultiert auch die Zusammenarbeit mit meinem jetzigen Kameramann, der die gleiche Bildersprache hat, wie ich.
Am Beispiel PRIVATE zeigt sich aus, was viele andere Anbieter, besonders in diesem Land, noch nicht begriffen haben. Nur wer professionell denkt und arbeitet, und das in allen Bereichen, erzielt auch professionelle Resultate, die sich sehen und verkaufen lassen.

Tom Herold am SetKommen wir an dieser Stelle auch mal auf Deine Person und Deinen Lebenslauf zu sprechen. Wie vollzog sich die Entwicklung von bayrisch-katholischen Abiturienten zum Pornofilm-Regisseur?

Tja, da muss ich ehrlicherweise eingestehen, dass jeder Mensch einen Schwachpunkt hat und meiner halt Porno ist und war. Deswegen bin ich damals beim Porno gelandet. Allerdings war ich damals noch jung und unschuldig und habe etwas gesucht. Nach der Formel, wie man am leichtesten Frauen ins Bett bekommt. Hört sich vielleicht naiv an und war es auch, aber aufgrund meiner strengen, konservativen Erziehung, war ich damals sehr schüchtern und verklemmt. Ich hatte zuvor kaum Kontakt zu Frauen und war von der Atmosphäre der Szene mehr als fasziniert. Ich stellte dann schnell fest, dass in der Welt des Pornofilms nahezu alles und vor allem einfach möglich war. Vor allem was die Mädels am Set anging. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf Sex, sondern auch auf die Tatsache, dass man mit ihnen aufgrund der Arbeit auch völlig frei über Sex quatschen konnte. Ich versuchte einfach mit diesem Schritt meine Selbstachtung und Schüchternheit gegenüber Sex und Frauen dadurch zu bekämpfen, dass alles nun mitten in meinem Leben und vor meinen Augen stattfand. Wie gesagt, es entpuppte sich natürlich als völlig naiver Trugschluss und eine Zauberformel für die Liebe fand ich natürlich erst recht nicht. Es war, natürlich auch aufgrund meines jugendlichen Alters, viel zu kurz gedacht, den Weg zu einer Frau und zu ihrem Herzen ohne langwieriges Werben über Pornoverhältnisse zu erlangen.
Allerdings spielten da auch noch andere Faktoren eine Rolle, die mich an dieser Szene interessiert haben. Zum Beispiel die Chance auszubrechen und das mit aller Gewalt und einen schlimmeren Tabubruch konnte es für mich damals nicht geben. Immerhin kam ich als Produktionsassistent und später als -leiter viel in der Welt rum. Dazu war mir dann auch jede Möglichkeit recht. Kurzum ich bin, wie viele andere Männer auch, dem Traumbild aller Produktionen erlegen, die immerwährende Nymphomanin finden zu können. Und die Versuchung dies, durch den Einstieg ins Pornofilmgeschäft schaffen zu können, war einfach zu groß.
Allerdings und darauf bin ich doch sehr stolz, habe ich mir in all den Jahren eins bewahren können, was viel zu wenige können oder wollen. Nämlich den Darsteller auch als Menschen sehen zu können. Sowohl vor, wie auch hinter der Kamera.

Wie kamst Du eigentlich zu dem Pseudonym Tom Herold?

Das stammte von einem Cutter, der mir den Namen wegen meiner Tolle verpasste. Aber auch ansonsten passt er ganz gut, so dass ich behalten habe. Auch verbindet er recht gut meine musikalische Vorliebe für R’n’R mit meinem richtigen Namen.

Tom Herold FotoNeben der Musik gibt es die noch viel größere Liebe von Dir zum Film. Hinzu kommt, dass es bei Dir auch wirklich Leidenschaft ist und die Job weniger, bloß wegen des Geldes machst, oder?

Da ist Du vollkommen recht. Das ist quasi die Ausgangsbasis von all meinen Aktivitäten überhaupt. Manchmal glaube ich schon selbst in einem Film oder gar meinem eigenen Film zu leben. Hinzu kommt aber auch, das ich es geschafft habe, meinen Traum aus frühster Jugend zu bewahren und nun auch leben zu können. Die Entwicklung von der Liebe zum Film und Kino hin, zum selber Filme machen können.
Sicherlich gibt es auch noch andere Möglichkeit sich kreativ zu verwirklich, wie die Musik oder die Malerei. Ich habe ja auch 10 Jahre nebenbei als Musiker und im Musikgeschäft gearbeitet, aber das ist halt doch was anderes. Am ehesten käme mir noch Malen gelegen, aber da ich nicht gut malen kann, musste es halt das Medium Film sein. Und es gibt kaum ein direkteres Medium oder schnelleres Mittel um Emotionen zu bewegen.

Sorry, dass ich jetzt mal kurz unterbreche, aber hast Du als Regisseur innerhalb oder außerhalb des Porno-Genres Vorbilder oder Personen die Du besonders bewunderst?

Aber klar, weiß jetzt gar nicht, wo ich da anfangen sollte. Mmh, also in letzter Zeit habe ich mich viel mit Robert Zemeckis beschäftigt und finde seine Arbeit sehr interessant. Ansonsten… Scorsee, der das Glück hatte mit Leute wie DeNiro oder Keitel arbeiten zu können oder Leone, der mit Eastwood und Morricone Meisterwerke geschaffen hat.
Beneidenswert finde ich auch Ridley Scott, der die Gabe hat seine Storyboards selber zeichnen zu können. Aber auch sonst finde ich ihn, sowohl menschlich als auch fachlich, sehr beeindruckend. Wer mich in heutiger Zeit sehr beeindruckt sind Überflieger wie die Warchoski Bros. oder McG, die neben ihren fachlichen Fertigkeiten und unglaublicher Kreativität auch die Gabe haben, Hollywood-Stars derart von Ihren Visionen begeistern zu können, dass diese sich zu unglaublichen Abenteuern und Mühen einlassen, weil sie an den Film und den Regisseur glauben.
Zu guter letzt und der Größte von allen war aber sicherlich Charlie Chaplin. Von dem kann man sicherlich das meiste lernen, den das Genre des Stummfilms ist sicherlich das Schwierigste überhaupt. Denn ohne Effekte hat man keine Chance Schwächen jeglicher Art verstecken zu können. Damit komme ich auch direkt zum Porno. Denn auch hier ist selten Zeit, geschweige denn Geld für Effekte jeglicher Art vorhanden. Im entfernteren Sinne wird auch hier nur mit Bildern erzählt. Die Kunst des Filme „machen“ trifft gerade heute auch auf den Pornofilm zu. Mit wenig Mitteln, das Maximum zu erzielen.
Innerhalb der Porno-Branche wird es mit den Personen dann schon weitaus schwieriger. Ich mag allerdings Andrew Blake, allein schon weil er es geschafft hat, sich selbst zum Markenzeichen zu machen. Vor allem hat er sich aber eine Eigenständigkeit erarbeitet, so dass er machen kann was er will. Das ist schon ein Hammer!
Sonst fällt mir noch Russ Meyer ein, auch wenn es jetzt weniger Porno ist. Aber der hat auch eine einzigartige Stilrichtung geschaffen, in der alles möglich war. Und seine Produktionen sind nun wirklich unverwechselbar!
Auf Deutschland bezogen, fällt mir jetzt spontan nur Hans Billian ein, auch wenn es da sicherlich noch einige mehr zu nennen gäbe. Aber um ehrlich zu sein, denke ich das die Bedeutung des Regisseurs heutzutage doch überwertet wird. Denn damals wie heute guckt doch der Großteil der Leute Pornos nur aus Befriedigung. So erginge es jedenfalls mir früher. Da war egal, ob der Film nun von Lasse Braun war oder nicht. Für mich war wichtiger, ob Traci Lords oder Anette Haven mitspielte oder nicht. Es interessierte mich auch einfach nicht, ob es nun eine RIBU-, MIKE HUNTER- oder THERESA ORLOWSKI Produktion war.
Allerdings kann ich auf Grund der Masse des heutigen Angebotes in Ansätzen schon nach vollziehen, dass man nach weiteren Unterscheidungs- oder Qualitätsmerkmalen sucht, um sich zurecht zu finden.

Tom Herold FotoIn diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach Deiner Vorliebe und Deinem Aufenthalt in Japan. Wie kam es dazu und was hast Du da gemacht?

Ich war von 1996 bis 1997 in Japan und das Ganze hat sich eher zufällig entwickelt. Ich bin damals eher zufällig auf eine japanische Internetseite mit Fotos von Stars, Sternchen und Idols gestoßen. Und obwohl alle Fotos eher soft waren, war ich von der maßlosen Erotik begeistert, die die Aufnahmen vermittelt haben. Dadurch forschte ich dann weiter und fand immer mehr Seite deren Bandbreite von Bikini-Aufnahmen bis zu knalligen Hardcore-Pics reichte. Dabei war Allen gemeinsam, dass sie eine unglaubliche Natürlichkeit ausstrahlten. Egal, ob es nun Aufnahmen aus der Natur oder dem Studio waren. Es waren Mädchen und Frauen und halt keine verkleideten Kalender-Girls. Das Geheimnis dieser Anziehungskraft bestand aus der Verbindung von Natur und Erotik, mit einer versteckt, unschuldig wirkenden Art naturbelassener Geilheit.
Wie dem auch sei, nach „Engelszungen“ stellte ich Kontakte zu Firmen in Japan her, um mich genauer über die dortige Szene zu informieren. Ohne Fürsprecher kommt allerdings in Japan nirgends weiter. So dauerte es eine ganze Zeit bis ich zu entsprechenden Personen Kontakte knüpfen konnten und auch eine Vertrauensbasis hergestellt hatte. Auf jeden Fall fuhr ich dann nach Japan und verbrachte dort so ziemlich genau ein ganzes Jahr. Das war definitiv mein größtes Abenteuer überhaupt. Und je länger ich da blieb, um so stärker wurde mein Wunsch mehr zu erfahren. Mich faszinierte auch die Direktheit der Mädchen, von denen man sich wünscht, dass sie die eigene Freundin wären. So wirken sie aber auch und der Großteil sind auch ganz normale Mädchen und keine Profidarstellerinnen. Das zeigt sich auch darin, dass in Japan 80% des Budgets für die Bezahlung der Darstellerinnen drauf geht. Im Laufe meines Aufenthaltes erfuhr ich jede Menge über die japanischen Filme und Produktionen. Auch was Innovationen und Ideen angeht, sind die Japaner viel weiter. Um so schlimmer, war es das meine damalige Firma, die den Aufenthalt auch finanzierte, nach meiner Rückkehr nichts von meinen Vorschlägen und mitgebrachten Erfahrungen wissen wollte. Das sei alles für den deutschen Markt uninteressant… Na ja, schade, aber immerhin werde ich irgendwann versuchen mal selbst dort zu drehen. Ich liebe diesen Moloch namens Tokio und auch wenn die japanischen Mentalität nicht immer leicht ist, ist es doch ein faszinierendes Land und ich bereue meinen Aufenthalt und die Zeit dort in keiner Weise.

Betrachtet man Deine Produktionen in der letzten Zeit so scheinst Du eine Vorliebe für Füße und Schuhe zu haben. Handelt es sich dabei auch um einen persönlichen Fetisch?

Ja, ganz klar gibt es eine persönliche Vorliebe meinerseits zu diesen beiden Sachen. Bei gewissen Frauen mit entsprechenden Attributen löst halt ein Schuh und ein schönes Bein einen gewissen Kick in mir aus. Ansatzpunkt der Erotik ist halt vielfältig und liegt nicht immer nur auf dem Anblick primärer Geschlechtsorgane begründet. Das viel zu platt und Erotik umfasst viel mehr und andere Elemente.
Ich bin irgendwie zufällig darauf gekommen, dass es halt Fußfetisch, wenn Du es so nennen willst, das ist, was mir gefällt. Aber ich bin da nicht der einzige, denn wenn man sich im Mainstream-Film oder in der Geschichte umsieht, scheint dies schon viele Künstler angesprochen zu haben.
Es gibt vielleicht auch oder besser gesagt ich glaube auch an eine gewisse Energie, die zwischen Mann und Frau herrscht und freigesetzt wird. Das setzt voraus, dass der Geist frei ist und der Sex zwischen den Partnern stimmt. Bei manchen geschieht das, wenn der Schwanz in die Vagina eindringt, bei anderen wenn er die Füße des Partners berührt. Es gibt halt viele „Portale“ der Lust.

Tom, ich möchte an dieser Stelle bedanken, dass Du Dir die Zeit genommen hast und ich hoffe wir können das Gespräch an anderer Stelle fortsetzen. Danke!
Tom Herold BildTom Herold im Interview oder Inside Hardcore 1

Tom
ist der Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von German-Adult-News.com. Neben der Tätigkeit für GAN ist Tom auch noch als freier Texter und Redakteur für andere Blogs, Online-Shops und Magazine (On- und Offline) aktiv. Die Themen-Bandbreite reicht dabei von Entertainment & Medien bis hin zu E-Commerce. Geboren und wohnhaft im Herzen des Ruhrgebiets ist Tom seit vielen Jahren glücklich verheiratet und stolzer Vater.

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