Mit dem Game Boy hat Nintendo eine 20-jährige Erfolgsgeschichte im Bereich mobiler Videospiele geschrieben. Angesichts der vor einigen Wochen erfolgten Veröffentlichung des neusten Models, in Form des Nintendo DSi, werfen wir noch einmal einen Blick auf die Entstehung des legendären Handhelds.

Während die einen mittlerweile im Ferienflieger noch rasch ihre Englischkenntnisse mit ihm aufpolieren, widmen sich die anderen auf dem Weg zur Arbeit dem Gehirn-Jogging. Wieder andere lernen mit ihm kochen oder üben sich mal wieder im Kopfrechnen. A llen Nutzern gemeinsam ist die Verbindung des Nützlichen mit dem Erfreulichen, sowie einer gehörigen Portion Spielspaß. Wovon nun die Rede ist? Ganz klar, vom mobilen Videospiel.

Der Erfolg von Nintendo begann vor 20 Jahren mit dem Ein- und Siegeszug des Game Boy in die Kinderzimmer dieser Welt. Seitdem hat sich eine Menge verändert und der ehemals graue kleine Kasten hat sich zu einem allgemeinen Freizeitspaß für Groß und Klein jeden Alters und jegliches Spielgenres entwickelt.

Am 3. April 2009 wurde mit dem Erscheinen des Nintendo DSi ein neues Kapitel der Erfolgsgeschichte aufgeschlagen. Denn mit dem neuesten Modell des tragbaren Videospielsystems wechselt das mobile Gaming in eine neue Phase über und die „Generation Game Boy“ ist mittlerweile mehr als erwachsen geworden.

Wie der Nintendo Game Boy zum Statussymbol wurde

Der Siegeszug des Game Boy begann zwar in den Kinderzimmern, aber das sollte nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass sich bereits bei der Markteinführung im Jahr 1989 auch Erwachsene begeistert auf die tragbare Konsole stürzten. Denn mit dem Game Boy wurden erstmals teils ansprechende wie anspruchsvolle Videospiele überall und jederzeit zugänglich.
Ein Umstand, der bis dato den TV-gebundenen Geräten vorbehalten war. Nun war es jedoch egal, ob auf dem Pausenhof oder im Büro gespielt wurde! Der Game Boy war dermaßen aufregend und neu, dass er sofort zum begehrten Statussymbol aufstieg.

Dies war jedoch ein weltweites Phänomen und Deutschland bildete da keine Ausnahme. Hier erschien der Nintendo Handheld im Sommer 1990. In Kombination mit dem heutigen Klassiker und Puzzle-Spaß Tetris löste er damals ein allgemeines Spielfieber aus. Dieses verhalf nicht nur hierzulande dem mobilen Gaming, sondern dem Videospiel insgesamt zum großen Durchbruch. Ich kann mich in diesem Zusammenhang noch mehr als gut daran erinnern, dass damals nicht nur meine Mutter begierig darauf aus war, Tetris zu zocken, sobald ich nicht mehr selbst spielte. Viel eher spiegelte dies eine Situation wieder, die sich bei Freunden genauso manifestierte und sich trotz des Casual Game Booms als Spielkombination nicht mehr so schnell wiederholen wird…

Erfunden wurde der Game Boy übrigens bereits drei Jahre zuvor von Gunpei Yokoi (und einem Team aus 45 Leuten) aus Nintendos Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Kyoto.
Hiroshi Yamauchi
, der damalige Präsident des Unternehmens, rechnete damit, 25 Millionen Exemplare des kleinen grauen Spielgeräts verkaufen zu können. Eine seiner wenigen Fehleinschätzungen: Denn bis heute gingen der Game Boy und seine Nachfolgemodelle weltweit rund 120 Millionen Mal über die Ladentische.

Game Boy Erfolg durch Anpassung und Weiterentwicklung

Dass der „Vater“ aller Handhelds in der sich immer schneller entwickelnden Spielebranche dennoch überlebte, verdankt er nicht zuletzt seiner stetigen Weiterentwicklung.

So wandelte er sich 1996 zunächst zum deutlich schlankeren und leichteren Game Boy Pocket.
1998 folgte mit dem Game Boy Color der Farbbildschirm.
2001 erschien der Game Boy Advance, der über genauso viel tragbare Rechenpower verfügte, wie die TV-Konsolen der ersten Generation.

Mit der rasend schnell wachsenden und weltweiten Verbreitung etablierte sich der Markenname Game Boy schließlich auch zu einem eigenen Synonym für das Videospiel an sich.

Erfolgreiche Dauerbrenner: Super Mario und Tetris

Neben der Technik gab es jedoch einen weiteren und wesentlichen Grund für den Erfolg des Games Boy. Es war die Software, wie der Geniestreich und Evergreen Tetris des russischen Mathematikers Alexej Paschitnow.
Denn dass die modernste Konsole ohne gute Spiele nicht überlebensfähig ist, mussten in der Zwischenzeit mehrere Konsolenhersteller leidvoll erfahren.

Nintendo legte daher immer großen Wert darauf neue und überraschende Bestseller für den Game Boy zu veröffentlichen.
Einige der beliebtesten sind bis heute die Jump’n’Runs mit Super Mario und Donkey Kong sowie die Fantasy-Abenteuer der Zelda-Serie, die alle von Nintendos legendärem Spieledesigner Shigeru Miyamoto stammen.

Ein Wechsel in jeder Hinsicht: Der Nintendo DS

Von der Startphase des Game Boy und dem beschriebenen Tetris-Phänomen abgesehen, blieb das mobile Videospiel jedoch über lange Zeit nahezu exklusiv eine Domäne der Jugendlichen. Dies änderte sich jedoch 2005 grundlegend mit der Neuentwicklung des Nintendo DS.

Unter Satoru Iwata, der seit 2002 Präsident von Nintendo war, richtete das japanische Unternehmen seine Strategie auf die Neuformierung und Erweiterung des Videospielmarktes aus: Über die traditionellen Gamer, die bis dato meist Jungs waren, sollten nun auch Mädchen und Erwachsene für das Videospiel als Freizeitspaß begeistert werden.

Eine Philosophie, die bereits die traditionelle Spiele-Industrie umgesetzt hat, der Nintendo frei nach der Devise „Spielen ist keine Frage des Alters“ folgte.
Um diesen Paradigmenwechsel herbeizuführen, mussten allerdings intuitiv verständliche und leicht zu bedienende Konsolen her. Auf der anderen Seite waren zugleich neue Spielideen und -konzepte gefragt, die vor allem einen gewissen „Mehrwert“ bieten.

Also, Spiele die Spaß mit einem konkreten Nutzeffekt verknüpfen sollten, wie zum Beispiel die Vermittlung von Wissen oder das Gehirn-Training. Beide Bedingungen erfüllte man mit dem Nintendo DS, der mittels seines Touchscreen und integrierten Mikrofon eine neue Spielsteuerung ermöglichte.
Mit der einfachen Berührung oder Spracheingabe wurden die modernen Spielbedürfnisse der neuen Zielgruppen angepasst. Es folgten entsprechende innovative Nintendo DS-Spiele, die viel stärker auf die Faktoren Kommunikation und Kreativität setzen.

Nintendo DS Spiele mit Mehrwert und Spielspaß

Zum Nintendo DS griffen dadurch auch von Anfang an Menschen, die bis dahin meist noch nie eine tragbare Videospielkonsole in Händen gehalten haben. Insbesondere mit den neuen Spielen aus der Reihe Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging gelang es Nintendo erwachsene wie jugendliche Gamer zu begeistern, was dazu führte, dass sich die Titel seitdem beständig in der Spitzengruppe der Software-Charts aufhalten.

Aber natürlich kommen auch die traditionellen Gamer auf dem Nintendo DS voll auf ihre Kosten: mit einer reichhaltigen Fülle an Jump’n’Runs, Action- Abenteuern und Rollenspielen, mit Denk- und Rätsel-Titeln, Simulationen und vielem mehr.

Mit den neuartigen Features des Nintendo DS ließen sich auch gleichzeitig neue Dimensionen in Sachen Spielspaß erschließen. So können sich die Besitzer des Nintendo DS über die Nintendo Wi-Fi Connection mit Freunden aus aller Welt online austauschen. Oder, wie in dem Rennspiel Mario Kart DS, mit bis zu acht Go-Kart-Fans gemeinsam über virtuelle Pisten jagen.

Der Nintendo DSi wird zum persönlichen Freizeitbegleiter

Wie der Game Boy, so entwickelt sich auch der Nintendo DS immer weiter. Nach dem Nintendo DS Lite im Jahr 2006 erschien in diesem Jahr – genau 20 Jahre nach dem ersten Auftritt seines Urahns – der brandneue Nintendo DSi.

Bei dem neuen Modell stehen dabei Spielspaß und die individuelle, persönliche Gestaltung der Konsole noch stärker im Vordergrund. Der Nintendo DSi ist flacher und leichter, hat eine höhere Speicherkapazität, größere Bildschirme, zwei integrierte Kameras und ist zugleich leistungsstärker als seine Vorgänger.

Aktuell eignet er sich für mehr als 1.000 Nintendo DS-Titel, und man darf daher mit Spannung auf die ersten, speziell für ihn entwickelten Spiele warten. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Kameras des Nintendo DSi Bewegungen wahrnehmen können: Damit soll künftig eine Spielesteuerung durch natürliche Bewegungen möglich sein, ähnlich wie bei der TV-Konsole Wii jetzt schon der Fall ist.

Aber auch sonst lockt der Nintendo DSi mit vielen kreativen Möglichkeiten der Personalisierung: Mit ihm können Fotos und Musik aufgenommen werden und beide Datenformen können ganz nach dem eigenen Geschmack bearbeitet werden. Auch ihre Wi-Fi-Fähigkeit nutzt die Konsole auf neue Weise: Über den Nintendo DSi Shop können sich die Benutzer spezielle Spielesoftware online direkt auf die Konsole laden.

Mit dem Nintendo DSi sorgt Nintendo dafür, dass das mobile Videospiel auch im Jahr 20 nach dem Game Boy spannend bleibt.

Noch keine Bewertung.

Bitte bewerten Sie diesen Beitrag

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here