Wird 2003 alles gut oder noch schlimmer?

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Mit dieser Anlehnung an das bekannte TV-Zitat „Alles wird gut!“ möchte ich das erste Editorial des Jahres einleiten, da es meine Wünsche und Befürchtungen nicht besservereinen könnte. Allerdings hoffe ich natürlich auch, dass sich Eure, wie unsere Wünsche erfüllen mögen!

Jahr 2002: Ein kurzer, erotischer Rückblick

Bevor wir jedoch in die Zukunft blicken, werfen wir noch einen kurzen Blick zurück: Nicht gerade gut fing das Jahr 2002 mit dem Ausstieg und den letzten Pornofilm-Produktionen mit Kelly Trump an.

Positiv ging es dafür im DVD-Bereich voran, und manch‘ ein Anbieter schafft es ja auch, seine DVD-Produktion mit Extras zu versehen. Wobei man ganz klar sagen muss, dass man gerade hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeiten im Vergleich zu Mainstream-Produktionen oder gar amerikanischen Adult-DVDs noch einiges aufzuholen hat.
Immerhin hat die Fertigungsqualität nun überwiegend gängiges Niveau erreicht, was auch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Den Geschmack mal außen vor gelassen, hätte ich übrigens nicht damit gerechnet, dass der „Natursekt“-Boom dermaßen lange anhält, aber jeder kann mal irren.

Es gab allerdings noch zwei andere Themen, die im größeren Umfang aufkamen. Nach dem Sommer gab es passender Weise eine ganze Menge Outdoor-Sex, bevor man sich dann im Herbst in Krankenhaus- und Arzt/Schwester-Locations zurückzog.
Aber gerade Letztgenanntes, nämlich das gute alte Onkel Doktor Spiel, wird es sicherlich ewig geben. Aber warum soll man das auch ändern, solange es gefällt?

Und so betrüblich, wie das Jahr anfing, ging es auch mit dem Abschied von Isabel Golden zu Ende. Große und repräsentative Namen werden im deutschen Darstellerinnen-Geschäft immer seltener…

Und was bringt das neue Jahr?

Das beschert uns gleich zwei Themen, die zuerst die Anbieter und dann Euch angehen werden. Auf breiter Basis wird das sicherlich in den nächsten Wochen das Thema:

JMStV (zu gut deutsch: Jugendmedienschutz-Staatsvertrag) sein. Aber machen wir uns nichts vor, dieser im April in Kraft tretende Vertrag gleicht eher einer Zensur und dient dem Erwachsenenschutz, als einen sinnvollen und EU-konformen Jugendschutz zu betreiben.
Neben dem absehbaren wirtschaftlichen Schaden (aber nach Meinung unserer Politiker klagen wir ja sowieso auf viel zu hohem Niveau…) könnt Ihr Euch dann auf ausländischen Seiten die Zeit vertreiben.
Ein sinnloses Gesetz, aus den Publicity-trächtigen, sozialen Trümmern von Erfurt gezimmert … aber wir beschreiten ja nicht nur im Medien-Bereich gerne mal „den deutschen Weg“.

Zu allem Übel droht dann auch noch die TCPA. Ein Kürzel hinter dem sich derzeit an die zweihundert Firmen aus dem Hard- und Software-Sektor tummeln und demnächst wissen werden, was Ihr an Eurem Rechner treibt und entscheiden, was Ihr installieren und anschauen könnt. Hoffen wir einfach mal, dass die Freiheit des Konsumenten hier siegt.
Denn ansonsten und wenn ich persönlich mal schwarzmalen darf, sehe ich mich demnächst schon wieder vor einer Schreibmaschine sitzen, Klebe-Layouts anfertigen und die Seiten auf den Kopierer packen. Sollte Orwell verflucht noch mal doch Recht gehabt haben?

Wie schön mutet es da an, dass man sich zumindest derzeit noch mit Sex in allen Formen und Farben ablenken darf, und so können wir getrost abwarten, was uns demnächst alles erwartet.
Hinsichtlich dringend notwendiger Innovationen wird sich wahrscheinlich weniger bewegen, als es dem Genre dienlich wäre, aber mal sehen.
Vielleicht wirft man ja mal einen Blick nach Asien oder in qualitativer Hinsicht nach Amerika? Oder vielleicht setzt sich ja der Trend zu der Devise durch, dass weniger mehr sein könnte? Vielleicht dann mal statt 10 Produktionen im Monat eine und dafür aufwendiger oder kreativer? Vielleicht könnte man so auch eher durchsetzen, dass sich Pornographie als Kulturgut durchsetzt, wie es jüngst mal gefordert wurde…

Man soll die Hoffnung bekanntlich nie aufgeben, und so hoffe ich, dass auch wir unsere Zielsetzungen 2003 umsetzen können und schließe mit einem gleichfalls bekannten TV-Zitat und „Wünsche viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten!“.

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