Color Climax Corporation – Eine Legende lebt!

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„Erfrischende Pornos aus den 70er und 80er Jahren im Stil der aus Kino und TV gut bekannten Schulmädchen Report Filme in deutscher Sprache mit flotten Sprüchen“, so ließe sich im Großen und Ganzen das Programm der legendären Color Climax Corporation auch zusammenfassen.

Color Climax 32 Doch hinter dem Kürzel CCC steckt weitaus mehr, was zu der Frage führt, warum sich auch heute noch – nach mehr als 30 Jahren und einer unübersehbaren Flut an Pornografie jeglichen Formates – Leute für die Produktionen der Color Climax Corporation interessieren?

Das führt sogar soweit, dass sich sich im aufkommenden High Definition Zeitalter einige Zeitgenossen wieder auf die Anfänge des heimischen Pornofilm-Genusses besinnen und sich im Internet auf die Suche nach altem Super 8 Material des skandinavischen Labels machen. Dabei kann man sich glücklich schätzen, wenn überhaupt jemand diese seltenen Schätze veräußern will. Selbst die Print-Magazine fangen nicht selten bei 100 $ Dollar an.

Geschichte der Color Climax Corporation

Die Geschichte von pornografischen Filmen beginnt bekanntlich nicht erst Anfang der 70er Jahre mit dem allseits bekannten Meilenstein „Deep Throat“ von Gerad Damiano oder dem noch bedeutend wichtigeren Film „Behind the green door“ der Mitchell Brothers.

Color ClimaxNein, der Schritt vom Sex- zum Pornofilm wurde in Europa gewagt und zwar in Skandinavien, genauer gesagt im Staate Dänemark. Denn während es Ende der 60er Jahre in den USA gerade mal legitim war, harten lesbischen Sex zu zeigen, begann das dänische Color Climax Corporation (CCC), damals noch in Form der beiden Brüder Peter und Jens, schon 1966 mit der Herausgabe der gleichnamigen pornografischen Zeitschrift Color Climax.

Dies war zwar zunächst noch illegal, da Pornografie zu diesem Zeitpunkt auch in Dänemark noch verboten war, aber da bereits 1968 das Verbot der Pornografie in Dänemark aufgehoben wurde, änderte sich die Lage schnell und man konnte legal weiter produzieren.

Color ClimaxDa Pornografie in den meisten anderen Staaten dagegen noch einige Jahre länger verboten blieb, wurde die weltweite Nachfrage nach pornografischen Produkten zunächst hauptsächlich in und aus Dänemark (und dort vor allem in Kopenhagen) befriedigt.
Damals durchaus noch eine Lizenz zum Gelddrucken, ermöglichten die Gewinne der CCC ein rasches Wachstum und die Herausgabe weiterer Magazine.

1969 erschien das erste farbig gedruckte Pornoheft der Color Climax Corporation. Dabei beschränkte man sich nun nicht mehr nur auf reine Fotostrecken, sondern bot dem Leser auch eine komplette Storyline in drei Sprachen an.

Color ClimaxIm gleichen Jahr wurde in Kopenhagen auch die erste Sex-Messe („Sex 69“) veranstaltet, was Alex De Renzy zu einer Pionierleistung inspirierte, indem er beschloß einen Film darüber zu drehen. Da er die, in dem Film Pornography in Denmark (später auch unter dem Titel „Censorship in Denmerk“ bekannt), zu sehenden Porno-Szenen direkt in einem Pornokino abfilmte – er also keine direkten Kopien der Originale herstellte – konnte er so auf einfache Weise das damalige US-Gesetz umgehen, da er nur dokumentierte.

Ein historischer Exkurs der Pornografie

Nebenbei entstand dadurch auch gleich das neues Genre des „Sex-Report“. Ungefähr zeitgleich mit De Renzys Werk entstanden auch Sexual freedom in Kopenhagen und Wide Open Kopenhagen von John Lamb, die alle dem gleichen, aber erfolgreichen Schema folgten: Sie zeigten eindeutige Pornografie, waren aber keine pornografischen Filme und bestanden aus meist diffusen Fakten über Land und Leute, Auswirkungen der Pornografie, ein wenig Exotik, Infos und einer gehörigen Portion Ideologie der Macher.

Color ClimaxEin unvergleichliches, bis heute erfolgreiches Rezept, das auch die italienischen „Mondo“-Filme beherzigten. Denn neben allerlei blutrünstigen Beiträgen griffen die Filmemacher auch stets und gerne erotische Themen auf, wenn es nicht sogar gleich ausschließlich um Sex ging.
Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist aber ungleich interessanter. Der Erfolg dieser freizügigen Produktionen führte nämlich dazu, dass damals europäische Filme (wenn auch ’nur‘ Pornos) den amerikanischen Markt dominierten und die amerikanischen Produktionen teils europäische Themen aufgriffen.

Auch wenn ein amerikanischer Film, nämlich der 16mm Streifen Mona: the virgin nymph von Bill Osco als erster Pornofilm der Moderne gilt, so begann in den 70er-Jahren auch das Unternehmen CCC sehr schnell mit der Produktion pornografischer Filme.

Waren es zunächst noch Super-8-Filme, so setzte spätestens mit der Videokassette der lange Jahre anhaltende Siegeszug der CCC-Filme ein, die von da an nicht nur den europäischen Markt dominieren sollten.

Color ClimaxDer Erfolg ermöglichte es dann auch, dass die Color Climax Corporation in Eigenproduktionen und in Form von Lizenz-Veröffentlichungen mit vielen späteren Stars aus Europa und den Staaten zusammenarbeitete.

Eine komplette Auflistung scheint nicht möglich zu sein, aber die Liste würde unzählige Damen und Herren umfassen und reicht von Amber Lynn bis Nina Hartley, von John Holmes bis zum jungen Rocco Siffredi.

Color Climax – Extravagantes Erotik Vollsortiment

Damals wie heute kann man sich als unbedarfter Mensch nur wundern, welche Formen der Sexualität ausgelebt und auf Film verewigt wurden und werden. Doch auch in diesem Fall war die CCC ihrer Zeit weit voraus. In zwei Fällen ist sie dabei auch weit übers Ziel hinaus geschossen, aber dazu später mehr.

Color ClimaxAnfang der 70er Jahre bemühten sich Regisseure, wie zum Beispiel der schon erwähnte Alex De Renzy, gerade darum von den damaligen Kurzfilmen und Loops den Sprung zum kompletten pornografischen Film zu vollziehen. Dabei wollte man zugleich auch noch anspruchsvoll wie ansprechend dem Publikum einen echten Film bieten.

Ganz im Gegenteil dazu stand jedoch ein Großteil der Color Climax Corporation-Produktionen, was zum Teil auch noch in der Super 8 Tradition begründet war. Denn das auf VHS meist einstündige Programm bestand überwiegend aus fünf kurzen Episoden, bei denen es nach einer kurzen Spielfilm-Szene sofort zur Sache ging. Manche Sachen ändern sich halt nie, nur dass im Gegensatz zu den damaligen Spielfilmen, in denen Anal und alles was darüber hinaus ging Seltenheitswert hatte, die CCC gleich von Anfang an alle Nischen abdeckte.
So erschienen unter dem Oberbegriff Color Climax Video Produktionen, die sich in weitere Reihen aufgliederten. Die Titel der „Blue Climax“-Reihe basierten weitestgehend auf den Geschichten der Print-Magazine der CCC, sowie des Ablegers Rodox.

Dem folgten die Reihen „Climax Prestige“ und „Climax Gold“, in denen die hochwertigen US- und mit Stars versehenen Titel veröffentlichten wurden.
Weiterhin und legendär war auch die Reihe „Teenage Bestsellers“, von der es auch noch den Ableger „Schoolgirls“ gab. Abgerundet wurde das Angebot durch die  Reihen „Daenish Hard-Core“, „Exciting“ und „Sex Orgy“.

Color ClimaxDas verblüffende an den Color Climax Produktionen insgesamt war jedoch das breite Spektrum, das man an sexuellen Varianten abdeckte und aufgriff. Je nachdem, wie es in eine Szene passte, tauchte diese oder jene extreme Sex-Praktik in eigentlich „normalen“ Hardcore-Episoden auf.
Das reichte vom Dreier mit Transen, Natursekt-Spielereien, Schwangeren und unglaublich bizarren Sex-Praktiken hin zu weitreichenden Lesben- und Analsex-Einlagen. Ja, gerade Analsex sieht man heute nicht mehr oft auf 35mm Material …

Im übrigen wurden generell alle Color Climax Filme auf 16 bzw. 35 mm Film gedreht. Als VHS Mastertape wurde das damals Beste, das so genannte 1“C Videoformat verwendet.

Bodil Joensen und animalisch wild

Die zuvor angeführte Vielfalt führte aber auch zu trauriger Berühmtheit der Color Climax Corporation, die für viele Jahre das ansonsten teils beachtliche und hochwertige Material in den Schatten stellte. So widmete man sich in Dänemark, wie auch anderen Ländern, dem völlig legalen Genre des Animalsex.

Sex mit Tieren ist vor allem aus moralischen Gesichtspunkten nicht gerade unbedenklich, aber verkauft sich damals wie heute noch gut genug. Überraschend dabei vielleicht die Tatsache, dass Animalsex sich am besten in den Ländern verkauft, die nach außen hin als sehr katholisch und konservativ geprägt erscheinen.

Bodil JensenHinsichtlich der Produktion dieser Filme war auch die CCC nicht untätig und präsentierte in diesem Zusammenhang sogar einen weiblichen Star dieses Genres, wenn man es denn so bezeichnen will. Die Rede ist von Bodil Joensen (geb. 25.09.1944 als Bodil Jørgensen), die am 3 Januar 1985 nach jahrelanger Sucht an Leberzirrhose verstorben ist.

Die Tierliebhaberin Bodil war von 1969 bis 1972 in knapp 40 Filmen zu sehen, die von dem Dänen Ole Ege und der CCC produziert und vertrieben wurden. Neben diesen Filmen wurde sie insbesondere durch die vielfache Berichterstattung in den Medien und drei Dokumentationen weltweit bekannt. Umso tragischer verlief der Rest ihres Lebens, was neben jahrzehntelangen Anfeindungen und perversen Wünschen aller Art in Armut, Sucht und Krankheit als Prostituierte auf der Straße endete. Wenn auch sicherlich nicht rühmlich, avancierte Bodil doch für einige Jahre zu einer wahren Ikone des Genres und findet sich auch heute noch auf diversen Underground-Seiten im Netz wieder.

Teenager Tiny Tove: Minderjährig oder nicht?

Viel schlimmer und verwerflicher bleibt jedoch wohl für immer der Vorwurf der Kinderpornographie an der Color Climax Corporation haften. Gleich einem Fluch und getreu dem Motto: Die Geister die ich rief, ist dies auch rückblickend mehr als schändlich. Dabei gilt es jedoch einige Feinheiten zu beachten, denn nicht jeder „Kinderporno“ war auch einer, was mit den jeweiligen Landesgesetzen zu tun hat.

Color ClimaxSo war es bis ins Jahre 2001 in Dänemark erlaubt und völlig legal Pornos mit Darstellern ab 15 Jahren (der dänischen Altersgrenze) zu produzieren. Angesichts des damals wie heute riesigen Zuspruchs und Interesse an Teeny-Produktionen, entwickelte Color Climax daher auch (aber nicht nur!) Pornos mit jugendlichen Darstellern ab 15 Jahren.
Durch entsprechende Kleidung und Frisur gab man diesen, wie auch älteren und volljährigen Darstellerin meist ein besonders junges Aussehen und präsentierte diese Produktionen unter dem „Teenagee“-Motto.

Eines der besten Bespiele für die damals wie heute gängige Praxis, volljährige Darstellerinnen als „Teen“ zu präsentieren, war der damalige CCC-Star Tiny Tove (aka Tove Jensen). Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten (1979, geboren 1958) und mit 20 Jahren durchaus volljährig hielt man Tiny Tove jedoch aufgrund ihres Aussehens jahrelang für minderjährig. Eine Tatsache mit einem bitteren Beigeschmack, die aber nicht zuletzt dazu führte, dass um ihre Person ein ziemlicher Hype entstanden ist.

Man könnte nahezu von einem Kult sprechen, den das Interesse an Tiny Tove blieb bis heute bestehen und schlägt sich in diversen Websites und Foren nieder. Dabei war der Teen-Star gerade mal in einer Handvoll an Filmen und nur wenigen Ausgaben des entsprechenden Print-Magazins in den Jahren von 1979 bis 1981 zu sehen. Danach zog sich Tiny schnell aus der Branche zurück und hinterließ einen beachtlichen Mythos um ihren Verbleib und ihr weiteres Leben.

Tiny Tove - Tove JensenSoweit aber bekannt ist, kam sie durch ihre Mutter mit der Branche in Kontakt, die nach dem frühen Tod ihres Mannes über Jahrzehnte als Erotik-Model arbeitete. Tove selbst soll verheiratet und angeblich Mutter von drei Kindern sein, von denen eines (Heidi) inzwischen auch als Darstellerin arbeitet.

Sieht man von diesen legalen Produktionen ab, gab es jedoch auch Länder, in denen in den 70er Jahren zwar die Herstellung, aber nicht der Vertrieb von Kinderpornografie verboten war. In diesen Ländern (unter anderem Dänemark, Schweden und die Niederlande) sollen auch Kinderpornos der Color Climax Corporation erschienen sein.

In den Produktionen sollen sowohl pornografische Aktaufnahmen von Kindern wie auch der Geschlechtsverkehr mit Kindern zu sehen gewesen sein. Da diese Produktionen zu Recht, sofern es sie denn tatsächlich in diesem Ausmaß gegeben hat, nicht mehr erhältlich sind, sind alle weiteren Fakten spekulativ. Allerdings konnte auch auch nie der Verbleib der angeblichen Titel und des eventuellen Original-Materials und deren Vernichtung geklärt werden.

Anfang der 80er Jahre wurde Kinderpornografie dann endlich auch in Dänemark und Schweden verboten. In den Niederlanden wurde der Besitz von Kinderpornografie erst 1998 komplett verboten. Im Jahre 2002 hob man dann auch das Alter für die Teilnahme an Produktionen von 16 auf 18 Jahre an.

Ende und Auferstehung des Color Climax

Ende der 80er-Jahre stellte die Color Climax Corporation dann die Produktion ein, obwohl das Interesse und die Verkäufe nach wie vor florierten. Zu ihrer Glanzzeit zählte die CCC hinsichtlich ihres Erfolges und Marktdominanz neben Private zum tonangebenden Label in Sachen Pornografie. So sollen 1987 an die 100 Mitarbeiter in den Büros und Lagern der Color Climax Corporation beschäftigt gewesen sein. Dennoch wandten sich die Inhaber neuen Geschäftsfeldern zu und wandelten die Firma, die auch heute noch unter dem Namen tätig ist, in einen reinen Finanzdienstleister um.

Die Rechte an allen „legalen“ Filmen wurden an die EP Video Production (Ervin Petersen) mit Sitz in Kopenhagen übertragen, die ebenfalls seit Jahrzehnten ein Traditionsunternehmen in der Erotik Branche sind.
Wie wertvoll und begehrt das Material der Color Climax Corporation ist, zeigte sich dann erneut in den 90er-Jahren. In der glanzvollen VHS-Zeit führte die Veröffentlichung zu heute nicht mehr vorstellbaren Sensationen, da einzelne Titel über 100.000 mal in die ganze Welt verkauft wurden.
Zum 30-jährigen Bestehen im Jahr 1996 gab die CCC bekannt, dass man im Lauf der Firmengeschichte über 3.000 einzelne Titel (Bücher und Magazine) hergestellt habe, ca. 8 1/2 Millionen Filme und mehr als 1 Millionen VHS-Tapes insgesamt verkauft habe.

Color Climax BestsellersDie Rechte für den Internet-Bereich wanderten hingegen in die USA, während die Rechte für die Print-Magazine nach Deutschland an ZBF in Wiesbaden verkauft wurden. Und in Deutschland schließt sich dann auch wieder anno 2006 der Kreis in Sachen Film … Ervin Petersen entschied sich nach langen Überlegungen und vielen Gesprächen mit diversen Interessenten, den „Exklusiv-Vertrieb“ der Color Climax DVDs an die deutsche Firma Musketier Media abzugeben. Einen ersten Kontakt gab es bereits im Jahr 2004 auf der Venus, da Musketier Media in Fachkreisen bereits seit 1990 als Qualitätsdienstleister im Bereich Video bekannt ist.

Dabei handelt es sich um einen derzeit geschätzten Fundus von insgesamt 400 Filmen, die alle nach und nach digital restauriert und veröffentlicht werden sollen. Die Musketier Media bestätigte dabei auf Anfrage, dass sich unter diesen Filmen keinerlei illegales Material befindet und man alle Filme hinsichtlich des Alters der Akteure geprüft habe. Dies gelte natürlich auch vor allem für die nun zuerst erscheinenden Titel der „Teenage Bestseller“-Serie.
Erstmalig zur Venus 2006 stellte Musketier Media die Kult-Filme dann auf DVD vor, was sich ein unvorstellbar großes Interesse zur Folge hatte. Die ersten Verkäufe übertrafen dann auch alle Erwartungen und belegen eindrucksvoll, welchen Status die Produktionen auch noch nach all den Jahren haben.

Alle DVDs sind in PAL, Code Free und verfügen über Auto-Start und Auto-Repeat. Ganz im Sinne der guten alten Zeit wurde bewußt auf weitere DVD Features verzichtet.
Auch die Cover sind fast eins zu eins erhalten geblieben um den Wiedererkennungswert nicht zu zerstören. Die Cover sehen zudem auf der hochwertigen Nickert-Box nicht nur besonders gut aus, sondern garantieren damit dem Käufer auch einen hohen Grad an Sicherheit bezüglich eventueller Raubkopien, da die Boxen nicht kopiert werden können.

Nachtrag:
Aufgrund der Debatte um das Gesetz bezüglich der Scheinminderjährigkeit von Darstellern und Darstellerinnen, hat Musketier Media den Vertrieb der Teenage Bestseller Serie von Color Climax inzwischen wieder eingestellt.

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