The Immoral Mr. Teas (Russ Meyer Films)

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WVG Medien sei Dank! Endlich erscheinen die Filme des legendären Russ Meyer, nach einigen VHS-Releases (1998), nun auch in Deutschland auf DVD. Leider nur mit der deutschen Tonspur und ohne Extras. Das Ganze hat zum Leidwesen der deutschen Fans mal wieder Lizenzrechtliche Hintergründe. Doch davon abgesehen ist die Bildqualität, dem Alter entsprechend, hervorragend und direkt vom Negativ genommen worden. Ferner sind alle Versionen, soweit bis jetzt bekannt, uncut. Die Filme erscheinen in Form von drei Staffeln und sind problemlos über Amazon erhältlich. Den Anfang bestreitet dabei Russ Meyers Debüt namens „The Immoral Mr. Teas„.

The Immoral Mr Teas DVD CoverDer unmoralische Mr. Teas

Los geht es bei uns mit Russ Meyers legendärem Debüt „The Immoral Mr. Teas“ aus dem Jahre 1959. Der Film entstand, nachdem Meyer zuvor für seinen Mentor, Peter DeCenzie, eine 16mm Burlesque-Show mit der Tänzerin Tempest Storm gefilmt und geschnitten hatte.
Eine Kopie des Werkes, welches unter den Titeln „French Postcards“ und „French Peepshow“, enorm erfolgreich in einschlägigen Theatern lief, existiert leider nicht mehr. Aber damals wie heute beruhte Meyers Erfolg ganz einfach auf der Tatsache, dass er sein Handwerk verstand und im Gegensatz zu andern nicht einfach nur star seine Kamera aufbaute und mitlaufen ließ.

DeCenzie wollte im Anschluss an den 16mm, dass Russ Meyer für ihn einen der damals populären „Nudie“-Streifen inszenierte, wovon Meyer jedoch gar nichts hielt. Er empfand das Genre einfach nur als langweilig und man überlegte gemeinsam, wie man es anders und besser machen konnte.
Bei einem Treffen war auch der titelgebende Mr. Teas anwesend. Meyer kannte Bill Teas noch vom Militär, und der arbeitete inzwischen als Portrait-Fotograf. Daraufhin kam Meyer die Idee, warum nicht einfach einen Film über einen Voyeur machen? Schnell wurde die Storyline über den Tagesablauf eines 08/15 Typen, der dann ganzen Tag hinschauen, aber nicht anfassen darf, niedergeschrieben. Mit einem kleinem Team, einem Budget von 24.000$ und innerhalb von nur vier Tagen wurde der „unmoralische Mr. Teas“ auf Zelluloid gebannt und revolutionierte den Sexfilm.

Doch was sich spektakulär anhört und damals auch war, ist nach heutigen Gesichtspunkten eher flau. Zwar komplett in Farbe gedreht, aber ohne Dialoge eröffnet der Film mit einem Off-Kommentar über das moderne Leben und dem Gegensatz zwischen der ruhigen Natur und dem stressigen Stadtleben.
Wir sehen, wie der schlecht gelaunte Mr. Teas das Haus verlässt und auf dem Weg zur Arbeit von einem kleinen Mädchen geärgert wird. Im Verlauf seines Arbeitstags trifft er auf diverse Frauen mit tiefen Dekolletés, die allesamt spätere Standard-Klischees vorgeben. Sei es nun die Zahnarzthelferin, die Psychiaterin oder die Bardame. Selbst nach Feierabend bleibt er nicht verschont und trifft am See auf nackte und halbnackte Frauen.
Allen Erlebnissen gemein ist, dass er sie nur sieht, aber nie bekommt … Seine blühenden Phantasien werden im weiteren Verlauf immer intensiver, so dass er zum Schluss nur noch nackte Frauen sieht. Was er einst suchte, verfolgt ihn nun ständig …

Der Erfolg des Debüts stellt sich jedoch nicht über Nacht ein, sondern sollte sich über ein ganzes Jahr hin ziehen. Denn gleich bei der ersten Aufführung in San Diego schritt der Sheriff ein und verhaftete die Kinobetreiber. DeCenzies Verbindungen zu einem Mitglied der lokalen Zensurbehörde in Seattle ist es zu verdanken, dass sich Meyers Visionen trotz des Gesetzes des „prurient interest“ auf der Leinwand wiederfinden. Denn DeCenzie lädt besagte Zensoren zu einer privaten Filmaufführung ein. In einem Hotelzimmer ist dann bei Wein und Spaghetti das Problem schnell gelöst, indem man sich auf einen harmlosen Schnitt einigt.
Damit ist der Bann gebrochen und „The Immoral Mr. Teas“ läuft im Anschluss jahrelang erfolgreich in vielen amerikanischen Großstädten. Ein Erfolg mit dem Russ Meyer nie gerechnet hatte und ihm und DeCenzie das 400fache des Budgets einbringt.

Der Erfolg begründet die erste große Welle der „Nudies“ und ruft zugleich zahlreiche Nachahmer auf den Plan. Doch keiner schafft es die wesentlichen Merkmale des Originals aufzugreifen, die die Zuschauer damals begeistert in den Bann und die Kinosessel zog: Große Busen, Nacktheit – aber kein Sex, die hohe filmische Qualität in Verbindung mit Meyers ureigene Ästhetik, sowie zu guter Letzt der Humor, der ein wesentlicher Bestandteil seiner Werke sein sollte.


The Immoral Mr. Teas

Originaltitel / Alternativtitel: Mr. Teas and His Playthings, Steam Heat, Mr. Teas und seine heißen Träume
Genre: Erotikfilm, Sex Spielfilm, Sexfilm Klassiker 
Land / Jahr: USA 1959
Laufzeit: ca. XX Min.
Studio / Vertrieb: Pad-Ram Enterprises / WVG Medien
Regie: Russ Meyer
Erotik Darsteller: William Ellis Teas, Marilyn Wesley, Michele Roberts, Dawn Danielle, Beach Beauty, Peter A. DeCenzie, u.a.
Format (Bild + Ton): DVD, PAL 4:3, dt.
DVD Extras: -

The Immoral Mr. Teas (Russ Meyer Films) 1

Tom
ist der Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von German-Adult-News.com. Neben der Tätigkeit für GAN ist Tom auch noch als freier Texter und Redakteur für andere Blogs, Online-Shops und Magazine (On- und Offline) aktiv. Die Themen-Bandbreite reicht dabei von Entertainment & Medien bis hin zu E-Commerce. Geboren und wohnhaft im Herzen des Ruhrgebiets ist Tom seit vielen Jahren glücklich verheiratet und stolzer Vater.

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