Swing’s not dead

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Mmmhh, normalerweise freue ich mich stets, wenn neue CDs aus dem Hause Wolverine Records eintreffen. Sei es nun Punk oder Rockabilly, aber Swing? Zugegebenermaßen war ich mehr als skeptisch, auch wenn der Titel Swing’s not dead in Anspielung an die guten alten Exploited und das witzige Cover durchaus vielversprechend waren.

Swings not dead CD CoverAber ehrlich gesagt, konnte ich bis dato mit Swing nicht viel anfangen. Erst recht nicht, da dies nicht gerade die besten Erinnerungen an die Party eines Kumpels vor wenigen Wochen beschwörte. Dieser eröffnete nämlich der bunten Freundesschar, dass er jetzt Swing ganz toooolllll findet … Die Resonanz darauf waren nicht gerade Jubelstürme und das legte sich auch nicht, bis irgendwann ein musikalischer Stilwechsel erfolgte und den Abend rettete. Aber da ich mich gerne eines besseren belehren lasse, landete der Sampler umgehend im Player und los gings!

Und was soll ich sagen, bereits der erste der 20 Songs geht ins Ohr und in die Beine. Der zügige, merklich vom Punkrock beeinflusste Auftakt zu Swing’s not Dead stammt von Wolfgang Parker („It don’t mean a thing“) und macht schnell Lust auf mehr.
Mehr Swing der Marke Old-School folgt dann mit den nächsten beiden Songs von Smokey Joe und The Billy Rubin Trio, die mit Lady S. „London Calling“ von The Clash covern. Eine weitere hörenswerte Coverversion folgt mit AC/DCs „Whole lotta Rosie“, welche von Casino Rumblers gelungen interpretiert wird.
Schneller und Rockabilly lastiger greifen dann die Bullfalo Billys und später noch Slick Fitty in die Saiten. Aber natürlich darf auch der traditionelle Big Band Sound nicht fehlen, den hier Neon Swing X-Perience und das Boogie Radio Orchestra repräsentieren.
Eine echte Überraschung aus deutschen Landen sind die Pinkspots und der Hutklub, die bereits auf dem Saints and Sinners Sampler zu hören waren. Gleichfalls swingen auch Budzillus in deutscher Sprache, und stellen zugleich mein persönliches Highlight auf dem Swing’s not dead Sampler dar.
Weitere Anspieltipps sind unter anderem das klassiche und tanzbare „Istanbul, not Constantinople“ von The Sonnenscheyns, sowie der Lounge-lastige „Iron Man“ Song von Queensgang Orchestra.
Dass man Swing auch mit Ska verbinden kann, beweisen zudem noch Vespa und und das Rock Steady Orchestra.

Wenngleich mir persönlich auch nichts alles hundertprozentig gefällt, so muss man doch anerkennen, dass die internationale Bandauswahl (u.a. Deutschland, Polen, Frankreich, England, Australien, Argentinien, USA) absolut gelungen ist. Langeweile kommt zumindest nie auf und neben einer gewissen R’n’R Attitüde sind mehr als die Hälfte der Songs bis dato unveröffentlicht.
Es gibt also auch heutzutage noch mehr als Brian Setzer zu entdecken, was Swing‘s not dead in origineller Art und Weise offenbart. Zugleich zeigt sich, wie unterschiedlich und lebendig Swing immer noch ist und welche musikalischen Richtungen diese Musikrichtung beeinflusst hat. Angesichts dessen muss man sich wohl keine Sorgen machen, dass es auch in den nächsten 90 Jahren noch Anhänger und Bands dieser musikalischen und rebellischen Subkultur geben wird.

Ich muss daher abschließend meine zu Beginn geäußerte Meinung doch revidieren: Das reinhören lohnt sich auf jeden Fall und geboten wird auf Swing’s not dead alles andere als lahmer Tanztee. Für alle New Swing Fans und alle, die es werden wollen!


Swing’s not dead

Genre: Musik, Swing, Sampler
Land / Jahr: Deutschland 2010
Label / Vertrieb: Frankie Boy Records / Wolverine Records (Soul Food)
Format: Audio CD Sampler mit 20 Songs
Tom
ist der Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von German-Adult-News.com. Neben der Tätigkeit für GAN ist Tom auch noch als freier Texter und Redakteur für andere Blogs, Online-Shops und Magazine (On- und Offline) aktiv. Die Themen-Bandbreite reicht dabei von Entertainment & Medien bis hin zu E-Commerce. Geboren und wohnhaft im Herzen des Ruhrgebiets ist Tom seit vielen Jahren glücklich verheiratet und stolzer Vater.

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